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Charlotte & Frederik von "Charlie 'n Rik"

Tausend und eine Nacht - Samarkand & Tashkent


Overland-Reiseblog-Usbekistan-Samarkand
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Eigentlich hätten wir es inzwischen besser wissen müssen: Autofahren ohne Klimaanlage ist in der Mittagshitze einfach nicht so entspannt. Jetzt sind wir aber bei knapp 40 Grad auf dem Weg nach Samarkand und schmelzen in unseren Sitzen dahin. Dundee und Ines - die wir in Khiva getroffen haben – waren bereits vor einigen Tage im Guesthouse B&B Emir. Da es bei iOverlander nicht viele Optionen gibt, steuern wir das Guesthouse an. Bei den Temperaturen freuen auch wir uns über eine Klimaanlage, so können wir mittags eine Siesta einlegen.


Natürlich stand Samarkand auf unserer Liste – als klassisches Seidenstraßen-Ziel – ganz oben. Die Stadt, die fast jeder mit Tausend und einer Nacht verbindet, bietet in der Tat einige beeindruckende Gebäude. Vielen ist vielleicht der „Registan“ als einer der mächtigsten Plätze Zentralasiens ein Begriff. Dort stehen sich drei Medresen gegenüber und beeindrucken schon allein durch ihre schiere Größe. Selbst nach unseren Wochen im Iran laufen wir, zusammen mit unseren Schweizer Freunden Agnès und Johan, erstaunt zwischen den Gebäuden umher. Leider laufen gerade Vorbereitungen für ein Festival und der Platz zwischen den Medresen ist mit einer großen Bühne zugebaut. Gegen ein bisschen Kleingeld können wir auf eines der Minarette klettern und den Ausblick genießen. Die Öffnung im Dach ist lediglich ein kleines Loch, so dass immer nur einer von uns mit dem Oberkörper hindurch passt.

Agnes und Johan stehen in der Nähe des „Registan“ an einem anderen Hostel, das einige Overlander anzieht. Dort stehen auch wieder Pierino und Oriella mit ihrem Unimog und zwei Niederländer mit einem Golf 2. Die Beiden sind mit dem alten Golf über den Pamir hierher gefahren. Da fragt man sich, vielleicht zu Recht, wieso wir mit schweren Allrad Fahrzeugen unterwegs sind. Wir freuen uns auf jeden Fall Gleichgesinnte zu treffen und uns austauchen zu können. Insbesondere die Berichte der Fahrradfahrer interessieren Frederik brennend. Einige der Radfahrer haben innerhalb von fünf Tagen Turkmenistan auf dem Fahrrad durchquert. Auch wenn sie die kürzere Strecke radeln, sind es immer noch über 400 Kilometer. Natürlich muss man noch die Zeit für den Grenzübertritt am ersten und letzten Tag abziehen. Absolut beeindruckend bei den hohen Temperaturen und schlechten Straßenverhältnissen.

Am zweiten Tag in Samarkand laufen wir eine große Runde durch die Stadt und besichtigen „Shohizinda“. Die Mausoleen wurden zwischen dem 9. und 19. Jahrhundert errichtet. Hier fühlen wir uns wieder wohler als in Bukhara. Westliche Touristen sind in der Unterzahl und die Sehenswürdigkeiten werden vor allem von vielen Einheimischen als Pilgerstätten besucht. Erfreulicherweise gibt es hier nur vereinzelt Souvenir-Händler.

Unser Guesthouse liegt gleich neben dem Gur-Emir-Mausoleum. Wir nutzen die Chance und schießen unsere Hochzeitsbilder. Da wir die Abendsonne nutzen, haben wir entsprechend viele Zuschauer. Immer wieder kommen einheimische Touristen vorbei und gratulieren uns oder möchten selber ein Bild mit uns machen.



In Samarkand könnten wir sicherlich noch mehr Zeit verbringen und die Stadt erkunden, aber die Hitze macht uns langsam fertig. Daher fahren wir diesmal schon um sieben Uhr morgens los und setzen uns Tashkent als Tagesziel. Die Straße ist die beste, die wir seit dem Verlassen des Irans unter die Räder bekommen. Wir verlieren nur eine halbe Stunde auf die von Google geschätzten 4 ¼ Stunden Fahrzeit zum Topchan Hostel. Normalerweise sind wir meilenweit von der Google angegebenen Zeit entfernt. Den Landy können wir überwacht vor der Türe abstellen und genießen den restlichen Tag mit anderen Reisenden. Das Hostel ist wirklich schön gestaltet, alle Räume haben individuelle Wandmalereien/-zeichnungen und die Leitung des Hostels schafft es den Aufenthalt wie einen Besuch bei Freunden werden zu lassen.

Tashkent hat es eigentlich wegen der hier gelegenen russischen Botschaft auf unsere ursprüngliche Routenplanung geschafft. Hier wollten wir das Transit Visum für Russland beantragen. In Almaty (Kasachstan) soll es jedoch einfacher sein und der zeitliche Abstand zum Grenzübertritt ist dort wesentlich geringer. Da wir ein fixes Einreisedatum angeben müssen, entscheiden wir uns für Almaty und bleiben so bei der Planung für Tadschikistan, Kirgisistan und Kasachstan zeitlich flexibler. Statt wieder bei einer Botschaft anstehen zu müssen, drehen wir eine Runde um den zentral gelegenen Amir Timur Platz. Hinter der großen Timur Statue liegt, in einem klassischen Sowjet-Bau, das immer noch bekannte Hotel Usbekistan. Hier gibt es übrigens zwei Geldautomaten, die Visa / Master Karten akzeptieren und Dollar ausgeben. (An dieser Stelle möchten wir allerdings darauf hinweisen, dass die Ausreise mit mehr Bargeld - als bei der Einreise angegeben - in Usbekistan eigentlich nicht erlaubt ist! Wir hatten im Vorfeld dazu unterschiedliche Informationen gefunden. Auch ein Bankbeleg scheint hier nicht zu helfen. Dies haben wir später dann persönlich erfahren dürfen. Jedoch wusste unser Zollbeamte eine einfache Lösung für unser Problem: „Bitte das Zolldokument noch einmal ohne die Angabe des Bargeldes ausfüllen.“ ;-))

Wir fahren zurück ins Hostel und ruhen uns den restlichen Tag aus. Wir entschließen uns dazu, noch einen Tag länger zu bleiben. Die kühle Unterkunft nutzen wir zum Lesen und versuchen die Bilderflut der letzten Wochen unter Kontrolle zu bringen. Auch unsere Essensvorräte füllen wir an einem großen Supermarkt wieder auf. Jetzt sind wir bereit für Tadschikistans Berge.



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