Außerhalb von Vientiane haben wir mal wieder einen schönen Stellplatz gefunden. Südlich der Hauptstadt wird das Land sehr schmal. Da wir das letzte Mal das südliche Laos fast vollständig ausgelassen haben (wir sind mit dem Nachtbus von Vientiane aus direkt zu den 4.000 Inseln gefahren), wollen wir uns diesmal für diese Ecke etwas Zeit lassen.
Nord-Östlich von Thakhek liegen die Nationalparks "Phon Hi Poun" und "Nakai-Nam Theun". Es bietet sich an, eine große Runde durch beide Parks zu fahren, an deren Wegesrand viele Höhlen liegen. So machen wir uns auf den Weg in Richtung Südosten. Da wir viel gutes über die Konglor Höhle gehört haben, fahren wir auf einer schlechten Straße tief in den Nationalpark hinein. Die Landschaft ist wunderschön und wir genießen den Blick aus unseren Fenstern.
In Kong Lor finden wir einen schönen Stellplatz hinter dem Fußballfeld. Ab und zu fährt ein Bauer auf seiner Motorkutsche (im wahrsten Sinne des Wortes) an uns vorbei, ansonsten sind wir alleine. Wir genießen es in aller Ruhe an unserem Landy zu frühstücken, genauso wie in all den vergangenen Monaten bis in die Mongolei. Uns wird bewusst wie sehr wir dies vermisst haben. Hinzu kommt, dass wir noch Baguette und gutes Brot aus Vientiane haben, sodass es auch in Frederiks Augen ein "anständiges" Frühstück ist. Wir lassen uns Zeit, genießen die Natur und machen uns dann langsam auf den Weg zur Konglor Höhle. Ein Fluss durchzieht die Höhle, der mit Booten befahren werden kann. Bis auf einzelne Stellen ist die Höhle nicht beleuchtet und stock finster. Wir lassen uns bis auf die andere Seite der Höhle und wieder zurück fahren. Insbesondere auf dem ersten Sitz ist die Fahrt in völliger Dunkelheit ein besonderes Erlebnis. Die Runde durch die Nationalparks kann übrigens kaum mit öffentlichen Verkehrsmitteln gefahren werden. Daher leihen sich viele Touristen einen Roller oder ein Motorrad. Der asiatische Verkehr ist jedoch sehr gewöhnungsbedürftig und so sind wir froh, nicht von heute auf morgen damit klar kommen zu müssen. Die Anzahl der Unfälle von Touristen deutet jedes Jahr darauf hin, dass die Umgewöhnung nicht so schnell geht, wie viele Touristen annehmen... Wir sind der Runde im Uhrzeigersinn gefolgt und biegen in Lak Sao nach Süden ab. Weniger Kilometer weiter im Osten liegt bereits die vietnamesische Grenze. Wir spielen kurz mit dem Gedanken einfach an die Grenze zu fahren und die Einreise nach Vietnam zu versuchen. Unseren Informationen nach, bräuchte man für die Einreise jedoch ein Permit einer Reiseagentur. Angeblich ist dies jedoch mittlerweile nicht mehr nötig. Da Vietnam bei uns aber nie auf dem Plan stand, haben wir uns mit dieser Thematik nicht beschäftigt und wissen daher auch nicht was die genauen Bestimmungen sind. So verwerfen wir das Hirngespinst und folgen unserer geplanten Route. Zum Übernachten möchten wir das Städtchen Thalang erreichen. Es liegt an der Grenze des "Nakai-Nam Theun" Nationalparks und direkt am Fluss, der den Nationalpark durchzieht. Leider haben auch hier Chinesen einen Staudamm zu Energiegewinnung gebaut und das Gebiet großflächig überflutet. Schon kilometerweit vor Thalang sehen wir riesige Waldgebiete, die im Wasser versunken sind. Dies sieht zwar beeindrucken und wunderschön aus, jedoch können wir uns gar nicht vorstellen, was dies für die Natur bedeutet. Das Ausmaß der Überflutung kann beim Durchfahren der Gegend kaum erfasst werden. Interessanter Weise ist auf den Satelliten Bildern von Google und Apple nicht das gleiche zu sehen. Google ist noch auf dem Stand vor der Überflutung und so kann man im Vergleich ein wenig das Ausmaß erahnen. Wir übernachten wie geplant in Thalang und brechen früh am nächsten Morgen auf. Trotz des Staudamms hat uns der Loop durch die Nationalparks sehr gut gefallen und wir können ihn nur weiterempfehlen. Die Straße führt durch teils unberührte Natur und man sieht das authentische Hinterland von Laos. Thomas ist aus Vientiane direkt nach Thakhek gefahren. Dort treffen wir wieder auf die Hauptstraße gen Süden und fahren mit ihm gemeinsam Richtung Savannakhet. Wir drehen eine Runde durch das glanzlose Städtchen und suchen uns einen schönen Stellplatz am Bungva See, wenige Kilometer außerhalb des Stadtkerns. Wahnsinn, wir sind schon wieder fast drei Wochen in Laos und sollten uns so langsam um die Einreise nach Kambodscha kümmern. Vorher möchten wir aber noch ein paar Tage an den 4.000 Inseln verbringen und fahren von Savannakhet auf direktem Weg nach Don Kong. Leider ist nur die Größte der 4.000 Inseln mit dem Auto befahrbar und hat nicht annähernd den Charme von den kleineren Inseln. Dennoch genießen wir zwei Tage lang die Ruhe am Mekong. Einen Tagesausflug nach Don Det lassen wir uns dann trotzdem nicht entgehen und schlendern gemütlich über die kleine Insel. Danach treffen wir uns kurz vor der kambodschanischen Grenze wieder mit Thomas und versuchen am späten Nachmittag unser Glück. Wir werden noch feststellen, dass dies der komplizierteste Grenzübergang unserer Reise sein wird...
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